25.2. Son Lux – Live in Köln, Gebäude 9
Son Lux und Hanna Benn im Gebäude 9, Köln
Ganz spät bekam ich per „Zufall“ doch noch die Möglichkeit, ein Ticket zu bekommen, es war nämlich schon bald ausverkauft. Außerdem doch vergleichsweise günstig für einen internationalen sehr aufstrebenen Act. Das Gebäude 9 ist in der Gegend sehr stark einer derer Locations, die es schaffen Bands spielen zu lassen, die 1-2 Jahre danach mal glatt 10€ mehr „wiegen“ und dann in größeren Hallen spielen. Diese war offensichtlich zu klein, denn schon in der Ankündung sah man mehrere Ticketwünsche, daher habe ich einfach mal Glück gehabt.
Sehr jung sind die Besucher – 17-25 etwa. Außerdem scheinen Son Lux – „Fans“ nett zu sein, es gab kein Gedränge, keine Platzverdrängungskämpfe, alles easy.
Hanna Benn kommt auf die Bühne, etwas still, etwas nervös und startet mit ihrer Musik. Sie bewegt sich weich über dem Ableton-Set, flächig – fast ambient und vokalgetragen. Oh, ich habe vergessen Hallo zu sagen, sagt sie schüchtern. Sie zeigt auch später noch, dass sie untertreibt, sie ist bei mehreren Songs von Son Lux dabei, darunter „You don’t know me“ …
Hanna
Nach etwas Wartezeit – endlich – Son Lux, Gitarre, Schlagzeug und Vocals/Keys – die zerbrechliche und charakteristische Stimme von Ryan ist sofort da und stimmt ein, es wird dynamisch und klanglich und dennoch minimal. Es ist eine große Freude zu sehen, mit wie wenig Elementen die Band aus kommt und die Songs dennoch dicht und genau richtig er scheinen zu lassen. Das Drumset ist komplett microfoniert und wird effektvoll eingesetzt, dasselbe gilt für die Gitarre. Mal klingt ein Sync-Sound, der über die beiden H9 Effekte wie Synth-Leads klingen und alle Möglichkeiten für neue Klänge werden genutzt. Die Pads bei den Drums werden als Bass oder „Hits“ gespielt und sind melodisch aber auch punktuell. Hier fehlt nichts aber es ist auch nichts zu wenig. Alles ist genau gesetzt. Ryan ist zurückhaltend und lacht, freut sich sichtlich über und mit seinen Mitspielern. Was da alles raus kommt – es klappt alles. Er erzählt uns, dass das 2014er Konzert in Köln purer Spaß war, erst da habe er gemerkt, wie viel Spaß Live-Performance machte und ist froh hier zu sein, die Kölner freuen sich – aber es sind auch Leute aus deutlich ferneren Städten hier, denn die Tour ist dicht und so viele Termine gibt es nicht. Zu Recht, denn was hier geboten ist, ist einfach reine Musikalität. Das Equipment spiegelt das fast wieder, Rechner – Controller und 2 Roli Blocks die klein auf die Tastatur getaped sind dienen als Loop Recorder und vervollständigen die Flächen, Pianos, Leads. Alles wirkt leicht und direkt und durchdacht aber dennoch wie eben gerade im Jam glücklich und richtig gemacht. Songs wie die von Son Lux kann man wohl eher nicht frei jammen, aber – das muss ja keiner wissen. Es ist ein großartiger Abend – „meinen“ Song, nämlich „your day will come“ wurde nicht gespielt, dafür gibt es eine Mitsing-Aktion, die für normale Leute doch eher aufwendig ist, bis NACH dem Song und zum angekündigten wieder-auf-die-Bühne-kommen wird noch immer der Chorus im richtigen Timing wiedergegeben – Ryan ist glücklich darüber, kommt in die Mitte und bedankt sich. Soweit von hier, wir geben zurück in die Schlafzimmer..